Hintergründe

Täglich fallen naturbelassene Flächen für Verkehr, Wohn- bzw. Gewerbegebiete, Landwirtschaft und Industrie zum Opfer. Meist ohne nachhaltige Ausgleichsmaßnahmen. Hinzu kommt, die immer intensivere Nutzung oder Bewirtschaftung dieser Flächen sowie die Umweltverschmutzung.

Auch der Ordnungssinn in Deutschland ist sehr tief verankert und man wird leicht zum Sklave seines Gartens. Häufig wird auf Pflanzenschutzmittel aus dem Baumarkt zurückgegriffen.

Lässt man der Natur eine Chance bekommt man nicht selten vom Nachbarn zu hören: „Um deine Wildnis und das Unkraut könntest du dich auch mal wieder kümmern“. Nicht selten entstehen so die „Gärten des Grauens“, im Extremfall findet man dort nur Steingarten, Golfrasen und Thuja- oder Kirschlorbeerhecken und im Frühjahr blüht, eine für Insekten unbrauchbare, Forsythie.

Auf die Bedürfnisse der Natur und Tiere nimmt der Mensch wenig Rücksicht, so dass es häufig für beide Seiten zu unangenehmen Kollisionen kommt.

Die Fläche aller Freizeitgärten wird in Deutschland auf 1,4 Millionen Hektar geschätzt – das entspricht der Fläche aller Naturschutzgebiete. Durch eine naturnahe Gestaltung und extensive Bewirtschaftung dieser Gärten, zumindest in einigen Bereichen, könnten so wichtige Oasen für viele Arten geschaffen werden.

Ein Futterhaus oder ein Nistkasten alleine lockt die Tiere zwar in den Garten, hilft ihnen aber nur bedingt, denn sie brauchen einen natürlichen Lebensraum der ihnen abwechslungsreiches Futter, Schutz, Nistmöglichkeiten und Baumaterial bietet.